Freitag, 25. Juni 2010
willst du wirklich immer weiter gehen?
Ich lasse alles hinter mir, was ich liebe. Meine Sehnsucht kollabiert mit Heimweh und einem Stich. Mit meinem Laptop sitze ich hier alleine. Mittlerweile ist diese Aussage nicht ganz richtig, habe ich mir gegenüber doch zwei Individuen der Sorte GaGa und gar nicht Lady sitzen. Schön, dass mein Laptop genauso laut surrt, wie die Atzenmusik der beiden. Zwei sicherlich mit Deodorant und Pediküre behandelte Füße erfüllen mein Sichtfeld. Links und rechts von mir erstreckt sich die Blaue Blume. Fulda ziert meinen Weg, der nicht unbedingt ein Ziel hat, zumindest nicht meinerseits. Das goldene „M“, das leuchtet, verschönert mir nicht den Abend, denn es gehört einer roten, langen Dame mit einem gelben Streifen unter ihrem ersten Stockwerk. Die Deutsche Bahn.
Willst du wirklich immer weiter gehen? Ohne dich umzudrehen?
Nein, ich will stehenbleiben, nach hinten sehen, den Weg vor mir erkennen und die Windungen, die auf mich zukommen werden und erkennen, dass die Windungen, die bereits hinter mir liegen, von diesem Ort aus unsichtbar werden. Je weiter entfernt man von den Kurven ist, desto gerader erscheint die Linie/Gerade.

Ich bin euch immer einen Schritt voraus.
Mit deinem Schiff pflügst du den See aus Leid.
Ich schieße Meinungen wie in dem CERN Reaktor aufeinander, bis sie immer kleiner werden und sich irgendwann selbst zerstören.
Mein Garten:
Das Tor ist halshoch, sodass exakt ein Kopf darüber reicht und Einblick gewähren würde, aber dieser Neugier bewusst, wurden die Gewächse so dicht beieinander gepflanzt, dass sie, wo sie nun groß genug gewachsen sind, einen sichtsicheren Bereich bieten und die Geheimnisse, die sich hinter dem Tor befinden, geflissentlich verbergen.



Eigentlich wollte er nie ein Liebeslied schreiben.
Hey Junge!
Deine Haut besteht aus Porzellan, ich will mir das Herz rausreißen und es dir schenken, denn ich wüsste, du kannst damit etwas Besseres anfangen, als ich. Aus jeder deiner Poren atmet das Leben und in jede Körperöffnung strömt es wieder herein. Alle Gärten der Welt und alle Geheimnisse scheinen sich in diesem einen Körper zu befinden. Bin ich denn nur erwachsen geworden und in der falschen Welt gelandet? Lass mich ihn ergründen, sie dir entlocken, neue hinein pflanzen, Fruchtbarkeit säen und Vertrauen ernten. Lass mich dir Dinge zeigen, deren Existenz du nie erahnen würdest, von der du nie geträumt hast. Puh das riecht aber nach Mundgulli. Ich bin ein Tsunami und du getrocknetes Land, ich bin der Maler und du bist die Wand. Höre mich, sieh mich, sinne mich! Willst du wirklich immer weiter gehen ohne dich umzudrehen? Deine Augen nehmen mich auseinander wie ein Kind, dass sein Werk aus Legobausteinen zu einem neuen umformen will. Es nimmt es auseinander und baut mit denselben Materialien das, was ihm gefällt, wie es seinen Vorstellungen entspricht und das leblose Material nimmt sein Schicksal duldsam an und widerspricht nicht. Hat man Steine je widersprechen hören? Ich lege dir mein Herz zu Füßen. Du spielst das verrückte Labyrinth mit mir, öffnest Schloss und Tor, folgst deinem Ohr, erbittest Eintritt und schneidest durch die Mauer der Eingeweide in das Herzstück durch, wo der perlmutterne Schatz auf dich wartet, denn er ändert seine Farbe je nach Sonneneinstrahlung. Ich sehe die sextinische Kapelle und ich sehe deine Hände, die die meinigen berühren. Nokia punkt Ich sehe Schaffen, Ergänzung zur Vollkommenheit, Sehnsucht nach keiner Endlichkeit und jede Menge blauer Blumen, uns in diesem Strudel, immer tiefer hineingezogen, durchwirbelt. Wir bilden die okkludierende Front, du hast mich eingeholt. Du bist mein undisclosed desire. Ich will dich nie verlieren Bäbüü. Gib mir Offensichtlichkeit, ich entlohne dich! Gib mir Imperativ und ich gebe dir Konjunktiv.
Hey Junge!
Bist du cool bis ans Herz hinan?


Ich will euren Stolz nicht, eure Fortschrittlichkeit, eure Liebe, euer Mitleid, eure Selbstgefälligkeit, euren Hochmut, eure Gewissheit des Gewissens, eure Insolenz des Wissens bezüglich. Eure Einbildung ist keine Bildung. Vollidioten! Idiokraten! Sandfressende Leuchtturmfische! Ihr Wolken bevölkernden Thunfische mit Red Bull Flügeln! Ihr aus der Chernozem Erde herausgefrorenen Maulwürfe!
Das stört mich doch nicht, wenn ich auf dem Boden des Decks liegend Fotos von Füßen schieße.

Kann es sein, dass ihr deswegen so hochkarätig ohrenbetäubende Musik hört, weil die Welt die ihr mit den Ohren wahrnehmt, von der Verarbeitung so weit entfernt ist.

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