Freitag, 9. Juli 2010
Echtes Urlaubslogbuch#4
2.07.2010:
Die Lust zu schreiben vergeht immer mehr. Vielleicht liegt es auch an den merkwürdigen Umständen, die mich gerade begleiten. Nachdem wir heute 2 Stunden zu spät für das Frühstück aufgestanden sind, weil wir gestern auf einer herzzerreißend guten Hypnoseshow waren (haha-.-), bei der nicht nur Penisse imaginär langgezogen und dann losgelassen wurden, sodass sie sich in einer Affengeschwindigkeit zurückzogen sondern auch Stühle begattet, bei diesen Pussys gefunden und geleckt, der beste Orgasmus des Lebens vorgetäuscht, mit kreiselnden Feuerbällen gespielt und Tourettsyndrome bei Fernsehinterviews mit Headteachern nachgeahmt.
Also erholten wir uns doch recht lange von unserer Tour, bei der ich im Übrigen über 2 Stunden mit englischen Mädchen sprach, von denen eins German for2 years applied hatte und mir mit der Übersetzung von Wörtern wie Papagei , das parent heißt, aushalf. Ob die Bezeichnung passend gewählt worden ist? Naja, parent heißt ja nicht parents und inkludiert dementsprechend auch nicht die Mehrzahl der Eltern bzw. nur einen Elternteil. Bettinas und Vikis Postkarten sind dannebenfalls fertig verfasst worden, wenn auch nicht ganz so, wie ich es mir vorgestellt habe. Julias Adresse habe ich verloren, aber maybe kann mir google maps oder ein anderes google Monopol Werkzeug weiterhelfen. Alice hat ihre Antwort noch nicht erhalten. Miguel auch nicht. Und Bettina. Und Alex. Und Basti keinen Brief. Nennen wir es vielleicht auch Anfrage.
Mein existenzieller Daseinszustand ist in etwa so zu beschreiben, als dass 2 große
Möpse mir den Weg zum Laptop bzw. mein Sichtfeld behindern. Dies kommt durch das Kleid zustande, welches ich bereits gestern zu einem sogenannten Galaabend trug und auch während des Abendessens oder wie die Einheimischen es nennen und es sich auch eleganter anhört, Diner! Für Abwechslung in der Bude sorgte an diesem, dann bleiben wir doch gleich beim ausländischen, Soir, dass wir uns für das Tischsharing entschieden, bei dem man sich also bereit erklärt, das Risiko einzugehen, mit fremden Leuten, oh weh oh weh, an einen Tisch gesetzt zu werden. Der unserige befand sich nun wie ich finde dummerweise direkt in der Mitte des gesamten Saals und wie ich finde intelligenterweise direkt neben einem anderen about 6 people Tisch, an dem ein netter Herr in jungem Alter saß, an dem nicht nur ich Gefallen fand. Also Gegenseitigkeit.
Ach ja und dann habe ich einen für mich interessanten Vergleich oder auch Erklärungszustand gefunden, den ich mit der Metapher eines Schachspielers vergleichen möchte. Im Kopf zu denken, ist also in etwa so wie Schach zu spielen. Es heißt, Züge vorausdenken zu können. Je besser man spielt, umso mehr gegnerische und eigene Konstellationen lassen sich so herbeidenken, aber auch hier an einem bestimmten Punkt Schluss. Es wird zur Notwendigkeit, einen Zug real auszuführen, bevor man in der Lage ist, weiterzudenken und ähnlich verhält es sich wohl mit dem Sprechen. Viele Antworten kann man vorausahnen und sich passende Repondre überlegen, aber jetztendlich ist es nicht möglich, sein ganzes Leben lang Theaterstücke zu schreiben, sondern man kann wohl doch nicht als stiller Zuschauer den Saal verlassen, sondern muss sich wenigstens ab und zu in die Rolle einer Figur zwängen.
Ach ja, warum ich also gerade hier sitze und vor mich hinschreibe, bekommt folgende Antwort geliefert: Wie immer an den sonnigen oder wie heute wolkigen Morgen sitzt die Teilfamilie Elkhanova in Stille zusammen , denn Entertainer zu sein, habe ich satt. Also war ich gerade dabei, das Extravaganzmenü der Crew auszuprobieren und alle möglichen Gerichte mit Schokolade auf mein Tablett zu schaufeln, während Ma bereits aß. Vorher wusch meine engagierte Mutter also unsere vollgestunkenen Kleider und musste sich während des Essens nochmal auf den Weg begeben und die frisch mit Meister Propper versehenen Klamotten in den Trockner packen. Bei ihrer Rückkehr gestand sie mir dann, dass mein absolutes Lieblings T-Shirt , ein weißes Oberteil von H und M, mit blauen Flecken verseucht war, weil sie es mit der Jeans gewaschen hatte. Nun wurde mein Unmut und meine Frustration über die unadulte Vorgehensweise der letzten Tage dann doch so groß, dass ich den sicherlich völlig übertriebenen Vorwurf machte, dass bei ihr so einiges nicht klappe, wie mich davor zu bewahren, einen Sonnenbrand zu kriegen, auch nur irgendeine Shore Excursion so durchzuorganisieren, dass wir uns nicht an irgendwelchen Schlangen vorbeimogeln müssen oder eben mein Hemd im Alter von 40 Jahren so zu waschen, dass es keine Jeansflecken kriegt. Die geistreiche und schlagfertige Antwort folgte auch promt: „ Na du kannst auch sicherlich besser Wäsche waschen!“ „ Nein, aber das muss ich auch nicht können, weil ich da nicht auf eine Lebenserfahrung von 40 Jahren zurückgreifen kann, aber von dir erwarte ich, dass du das in deinem Alter hinkriegst, Weißwäsche von Buntwäsche so zu trennen und zu waschen, dass die Klamotten keine Flecken bekommen!“
Joa, und dann folgte der übliche Ausbruch schlechter Energie, die sich Gott sei Dank weit weg von mir löste , während ich noch genüsslich mein Mahl zu Ende verzehrte, um mich dann in mein Zimmer zu begeben und hier jetzt wie besagt zu schreiben. Der Tag ist allerdings auch nicht mehr allzu frisch und lang und weil eines meiner Ziele in einem Volleyballspiel mitzumischen war, mach ich mich jetzt wohl auch auf den Weg.
Gestern waren wir Tauchen!!! Captain Explorer Snorkeling und Discovering. Yeah!
Möge die Sonne dir folgen wie das Lächeln der Mona Lisa:D
LEBEN
1.4 Vom Drang, die Welt zu verändern.
Wer der Perfektion hinterherrennt, endet in der Karibik.

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