Dienstag, 17. August 2010
Das Überflüssige ist eine sehr notwendige Sache. (Voltaire)
Ich wollte es gut machen und es wurde sachlich-langweilig. KORRIGIERT MICH!!!!!!!! AHHHHH!

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Zwei Personenkraftwagen vor dem Einfamilienhaus, statt einem. Ein Mobiltelefon zum Fotografieren, für Videoaufzeichnungen, ein eingebauter Kompass und auch der Taschenrechner wird bei einer digitalen Anzeige, statt einer 3D Auflösung schnell langweilig. In aller Munde ist der Begriff der Zeiten des Überflusses; wir „leben über unsere Verhältnisse“ und dies soll nach einer autoritären Person, nämlich Voltaire, einem der meistgelesensten und einflussreichsten Autoren der französischen Aufklärung, auch noch eine Notwendigkeit darstellen?
Die Begriffe der Notwendigkeit und des Überflusses sind die einer Subjektivität, doch allgemein anerkannt ist, dass das Substantiv Überfluss selbst bereits vorgibt, dass etwas in einem Maße vorhanden ist, in dem es nicht beansprucht wird. Das Prinzip des mehr Wollens, als man braucht, scheint dem Menschen eigen zu sein, jedoch nimmt es auch in den wirtschaftlichen Gesetzen einen hohen Rang ein. Zieht man das Beispiel des Wirtschaftswachstums heran, welches an die Änderung des Bruttoinlandsproduktes gekoppelt ist, wird dieser Sachverhalt schnell deutlich. Das Wirtschaftswachstum muss über null liegen und nach Möglichkeit nicht stagnieren, ist dieser doch der angebliche Indikator für die Lage eines Staates schlechthin, da er die Summe der Preise der in einer Volkswirtschaft produzierten Güter angibt und somit aufzeigt, wie viel produziert wird. Je mehr, umso mehr kann verkauft werden. Ob Bedarf an dem Angebot besteht, steht außen vor. Wer ein Handy hat, kauft sich eben ein zweites oder ein drittes und meine Damen und Herren, wenn sie jetzt meinten, Sie haben aber nur zwei Ohren, ja, dann müssen Sie sich eben ein drittes wachsen lassen! Da unser Handelswesen sich nicht nur auf Deutschland beschränkt, sondern sich über die ganze Welt erstreckt, haben wir, sogar bei erhöhter Produktion, die Option, unseren Überfluss dorthin zu bringen, wo die Nachfrage höher als das Angebot ist.
Betrachtet man den Wirtschaftskreislauf jedoch als ein geschlossenes System, in dem der Überfluss herrscht, ist dieser nicht nur nicht notwendig, er steigt auf zu einer enormen Gefährdung: Der Preis/Wert einer Ware hängt ab von Nachfrage und Angebot. Bei einem Überfluss einer Ware, bei dem die Nachfrage also weit geringer ist, als das Angebot, kommt es zu einer Entwertung der Ware. Die Menge, die den Konsumenten erreicht, verbleibt jedoch gleich, sodass der Umsatz fällt, die Wirtschaft also im Endeffekt abflaut und womöglich Arbeiter wegen unzureichenden Geldes entlassen werden müssen.
Konträr dazu verhält sich die Aussage, wenn man Gefühlsregungen zu zeigen anstrebt. Gefühle werden von Mitmenschen meist nur in einer intensivierten Form aufgenommen und vor allem, wenn sie mit der Körpersprache übereinstimmt. Ein leichtes Lächeln kann beispielsweise viele Anlässe, wie ein hämisches Grinsen, ein Unterwerfungssignal, den Beginn eines ohrenbetäubenden Lachens oder ein Akt der Zustimmung sein. Mit der Untermalung von Worten, kann man Verständnisproblemen vorbeugen.
Von den positiven Emotionen oder Dingen, die sie auslösen und uns so mitreißen, wie der Liebe oder Freude kann nichts schädliches folgen, sondern im ungünstigsten Fall ein Stagnieren und im wahrscheinlichsten und besten eben eine Verbesserung der Gefühlslage.
Des Weiteren erkennt man nicht nur Gefühlsäußerungen an einer Überspitzung, sondern auch andere Anliegen, denn in einer überspitzten Form erkennt man sie stets einfacher, als im „Normalzustand“, wie ich an einer Nadel viel leichter feststelle, dass spitze Gegenstände piksen als an einem dicken, aber spitzen Stock.
Ein Überfluss im zum Beispiel geschäftlichen Leben ermöglicht Investitionen in neue Technik/Technologie oder auch Entwicklung und ist damit in einem positiven Sinne dienlich.
Auch in der Natur fördert ein überreiches Angebot an Nahrung die Populationen und eine schnellere Entwicklung der Arten wie in der Monsunzeit in Äquatornähe zu beobachten ist, wenn Pflanzen rapide und mannigfaltig gedeihen, sodass auch die in der Nahrungskette höherstehenden Grasfresser ihr Vermehren ausweiten können.
Überfluss hängt allerdings auch mit Ressourcenverbrauch zusammen. So werden nicht verwendete Speisereste in einem Restaurant schlichtweg in die Mülltonne befördert, während sie aber aus hygienischen und ästhetischen Gründen nicht wiederverwendet werden können. Da das erste Gebot in einem Restaurant ist, den Kunden satt zu bekommen, geht er doch auswärts essen und möchte dementsprechend wie im eigenen zu Hause, wenn nicht gar besser bedient und verköstigt werden, erwartet man doch von geschultem Personal und wegen Bezahlens eine Hochwertigkeit der Produkte.
Aufgrund dessen, dass das erste Beispiel des Wirtschaftswachstums eigentlich nicht auf das Zitat anwendbar ist, sondern nur der Ressourcenverbrauch als Kontraargument übrig bleibt, wenngleich er auch immer mit Energieverbrauch oder eben bei Überfluss mit Verschwendung verbunden ist, trifft die Aussage auf die meisten mir bekannten Bereiche zu.
Jetzt ist Schluss und Tschüss

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