Montag, 18. Juni 2012
Nürnberg
Wie wäre es wohl,wenn ich , Carry, auch einfach diese atemberaubende Kolumne schreibe, bei der nichts dahinter steckt, außer die täglichen Gedanken einer ungesättigten?
Da bin ich also nach Nürnberg gefahren, habe alles gesehen,was sehenswert war, aber nichts von dem getan, was ich tun wollte. Natürlich waren auch nicht die passenden "Opfer" mit dabei, aber ist das nicht eine Entschuldigung, hinter der ich mich zu verstecken versuche? Vielleicht wäre sie es gewesen, wenn die passende Situation wenigstens einmal zustande gekommen wäre.
In der Retrospektive scheint es im Rückblick viel einfacher zu sein, heimische Gefilde zu erobern. Wieso nur? Ist es die Bekanntschaft, mit der man jemand, auch völlig Fremden ansprechen kann? Aber suchte ich nicht gerade den Deckmantel der Anonymität , um mich darunter zu verstecken?
Was also hat der Nürnbergtrip mir eigentlich vermittelt? Kulturelles, joa freilich! Da woas i was. Von den Burgen, von der Pegnitz, der Lorenzkirche und anderen, schließlich hab ich nach einem versehentlichen Abstecher nach Fürth eine Weile am Bahnhof verbracht und mir die Zeit mit einem Reiseführer über Nürnberg vertan.
Einen Abend zuvor ereignete sich ein anderer Zufall in meinem Leben.
Zusammen essengehend in dem Ausshängeschild der Bayreuther Gaststätten, dem Oscars, macht ich mich, als die Gesellschaft anfing, mich zu langweilen, auf auf und davon, um mich mit Isa zu treffen. Auf dem Weg dorthin begegnete ich mich Jakob. Jakob ist und jetzt muss ich nach lauter merkwürdigen Worten kramen,die alle nicht das ausdrücken was ich will, also einigen wir uns auf Kerl, den ich seit längerer Zeit im Auge habe.
Jakob hat, wie auch Schokolade und andere süße Versuchungen , einen Haken. Er ist vergeben.
Sie hab ich schon kennengelernt. Etwas eifersüchtig auf meine Isa, weil alle Männer sich nur für sie interessierten und nicht auf Betrunkenheit, infantiles Rumgealber etc.. standen. Nun was soll ich sagen, wenn der Kerl sich , obwohl wir NIE ein Wort miteinander gewechselt hatten, an einem Baguette verschluckt, weil er versucht, mir Hallo zu sagen, ist das doch ein Anzeichen, dass in der Beziehung was schief läuft , oder?
Oder ist das von der anderen Seite der Medaille betrachtet nur ein Anreiz, ohne den es niemals zur Zerstörung gekommen wäre, gemäß, dass Gelegenheit Diebe macht? Aber ein wahrhaft tugendhafter Mensch sollte doch unter jeglichen Anreizen nicht von seiner Tugendhaftigkeit abweichen. Und da wären wir wieder in mikroökonomischen Begriffen verstrickt.
Andererseits könnte nur jemand wie ich ihn auf dumme Gedanken gebracht haben. (Nicht, dass ich auch nur irgendetwas gemacht hätte, außer da zu sein. Da sein ist doch kein Fehler, oder?)
Selbst wenn nur durch mich diese Gedanken entstanden sind, so bin ich nun sicherlich nicht die einzige der 7 Milliarden Menschen, die für ihn eine Option darstellten. Eines Tages wäre ihm also die eine oder andere über den Weg gelaufen. Ich bin doch somit nur ein verfrühter Effekt von dem,was eh abzusehen war und wenn er nicht absolut hingerissen ist von ihr, hätte er doch für mich auch keine Augen , nicht wahr? Mit Ramona verhält es sich doch genauso: Sie sagt, sie kann in jeder neuen Bekanntschaft aus reinstem menschlichen Interesse herangehen, weil sie so zufrieden ist, dass es ihr ganz egal ist, was für einen Typen sie kennenlernt. Niemand kann ihr das geben, was sie besitzt.
Auf der anderen Seite stammt nun gerade von ihr das " Can you be happy and still tempt it?" -Zitat.
Was soll ich nun davon halten??
Einfach mal drauf eingehen wäre vielleicht ein erster Schritt ( auch eine Tautologie , richtig).
Wie schön,dass der Text so viel mit Nürnberg zu tun hat^^
Um den Bogen zurückzuschlagen: Es scheint, als müsste ich durch die neuentstandenen Umstände, die ich in Nürnberg selbst aus mir analysiert habe, Schlüsse ziehen, die bedeuten,dass ich das, was ich in Nürnberg wollte, hier für mich einfacher zu realisieren ist.
Ich will Vico küssen.
Wie stellt man es an,dass der Kerl das auch will?
Schon wieder Kerl, schon wieder küssen.
Einfach küssen, ob er will oder nicht.punkt.
"Wenn ich heute Abend versuchen wollen würde dich zu küssen, musst du mich unbedingt davon abhalten"


Man kann andere nicht lieben, bevor man nicht sich selbst liebt.

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